Exponat des Monats

Dezember 2024

Backformen für Lebkuchen/Spekulatius aus Holz, um 1980

Wer kennt es nicht, kaum hat das neue Jahr begonnen, klopft urplötzlich wieder der Dezember an die  Tür. Ein besonderer Monat, der das Ende des bestehenden Jahres einläutet, Winter- und Weihnachtszeit markiert. Seit jeher lädt gerade die Vorweihnachtszeit in den dunkleren Monaten eines Jahres dazu ein, gesellig zusammenzusein. Zu diesen Anlässen ist vor allem eins kaum wegzudenken: Süßes Gebäck, das für Wohlbefinden sorgt, Plätzchen, Spekulatius, Lebkuchen. Passenderweise besteht also das Exponat des Monats Dezember 2024 aus einem Paar hölzerner Backformen, für das Backen von Lebkuchen, oder auch, die Form lässt beide Schlüsse zu, von Spekulatius.

Sie stammen aus den 1980er Jahren und werden dem Museum der Stadt Lennestadt als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Bei den beiden Backformen handelt es sich um eine „männliche“ und eine „weibliche“ Form,  ca. 12 cm breit, 22 cm hoch. Beide Figuren scheinen ihrem Äußeren nach in eine Art festliche Tracht gekleidet zu sein. Die recht freie Art der Gestaltung der Holzformen, variierende Höhen und Breiten, sowie uneinheitliche Schnittkanten sind deutliche Anzeichen dafür, dass es sich um individuelle, handgefertigte Schnitzarbeiten handelt, keine industrielle Herstellung.

Lebkuchen haben eine lange Tradition, die sich bis ins 13. Jahrhundert hinein zurückverfolgen lässt, es gab gar eine eigene Zunft für die Herstellung, den „Lebküchner“, „Lebküchler“ oder „Pfefferküchler“. Figürliche Lebkuchen sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Der Begriff „Lebkuchen“ (mittelhochdeutsch lebekuoche) lässt zwei Ursprünge zu: die Entlehnung des lateinischen Wortes lībum („Fladen“) oder des mittelhochdeutschen Wortes leip (heute „Laib“). So ergäbe sich entweder die Bedeutung „Fladenkuchen“ oder „Brotkuchen“, beide Varianten hätten also durchaus ihre Berechtigung.

 

Text & Foto: Antonia Krihl | Museum der Stadt Lennestadt; Abbildung: Nürnberg, Stadtbibliothek, Cod. Amb. 279.2°, fol. 11 v