Exponat des Monats

Januar 2025

Klammer-Schlittschuhe von Hudora, um 1930

 Im Wintermonat Januar 2025 präsentiert das Museum der Stadt Lennestadt  Klammer-Schlittschuhe der Marke Hudora aus den 1930er Jahren als Exponat des Monats.

Die 1919 gegründete Firma Hudora war besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Garant für die Herstellung von besonders hochwertigen Schlittschuhen. Mitte der 1920er Jahre wurde dort die Produktion von Schlittschuhen aus einem Stück vorangebracht, was dafür sorgte, dass Hudora bald im professionellen Sektor des Eiskunstlaufs Fuß fassen konnte. Durch die Entwicklung eines Schlittschuhs aus einem Stück konnte das bis dahin bestehende Problem des Abreißens von Schiene und Sohlenplatte erfolgreich gelöst werden. Über 40 Patente zu unterschiedlichen Bereichen der Schlittschuhherstellung hielt Firmengründer Hugo Dornseif, ein deutlicher Hinweis darauf, wie aktiv Hudora beim Thema Forschung und Entwicklung war. Der Firmenname „Hudora“ setzt sich übrigens aus den Initalen des Firmengründers und denen seiner Heimatstadt (und erstem Firmensitz), Radevormwald, zusammen.

Die hier vorgestellten Klammer-Schlittschuhe sind als Leihgabe von Christof Hoffmann in den Bestand des Stadtmuseums gekommen und im Depot mit Original-Verpackung, Zubehör, passendem Werkzeug und Anleitung erhalten.

Obwohl die beiliegende Gebrauchsanweisung durchaus selbstbewusst titelt „Dieser Schlittschuh ist der einzige Kunstlaufschlittschuh in der Welt, der ganz aus Stahl und ganz aus einem Stück hergestellt ist. Sieger 1932. Weltmeisterschaft, Europameisterschaft und Olympiade“, ist zusätzlich mit im Karton eine einzelne Karte mit Aussparung für eine Briefmarke enthalten, die eine Abfrage zum damaligen Verkaufspreis der Schlittschuhe vornehmen möchte.

Vermutlich diente diese Karte, auf der man um seine ehrliche Bewertung des Schlittschuhs gebeten wurde, zum einen dazu, ein Stimmungsbild der Käuferinnen und Käufer zu den offenbar sehr hochpreisigen Produkten abbilden zu können, zum anderen aber auch dazu, eben diesen höheren Preis mittels einer ausführlichen Beschreibung zu rechtfertigen.

Text: Antonia Krihl | Museum der Stadt Lennestadt; Foto: Museum der Stadt Lennestadt