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Berühmte Bauwerke im Museum der Stadt Lennestadt

In präziser Feinarbeit hat Willy Kebben in Kartontechnik berühmte Bauwerke mit außerordentlicher Detailtreue entstehen lassen.

„Wenige Millimeter Karton, ein Skalpell und eine besonders ruhige Hand. Das sind Dinge, die der Hobbymodellbauer Willy Kebben benötigt, um große Gebäude und Fahrzeuge in Miniatur nachzubauen“, mit diesen Worten begann die Kulturwissenschaftlerin Andrea Arens M.A. aus Olpe die Einführungsrede bei der Eröffnung der Kartonmodellbau-Ausstellung „Burgen, Kirchen, Schlösser“ im Museum der Stadt Lennestadt.

Willy Kebben (Mitte) aus Neu-Listernohl hat in jahrelanger Präzisionsarbeit die Karton-Kunstwerke geschaffen. Die Ausstellung wurde am 15.4.2018 von Hubertus Kaiser (li.), dem Vorsitzenden des Heimatvereins Grevenbrück, eröffnet. Andrea Arens M.A. (re.) führte in ihrer Laudatio fachkundig in die lange Tradition der Karton-Modellbautechnik ein und erläuterte die Arbeiten.

Seine Vorliebe für exakte Planung und Architektur führten Willy Kebben aus Neu-Listernohl mit dem Beginn des Rentenalters zum Kartonmodellbau. Er wurde 1930 in Oberveischede geboren und schloss an seine Maurerlehre das Studium des Bauingenieurwesens in Köln und Wuppertal an. 1973 machte er sich mit einer Firma für Straßen- und Tiefbau in Grevenbrück selbstständig. Auf Grund seiner langen Bekanntschaft konnte Engelbert Stens vom Heimatverein Grevenbrück den heute 87-Jährigen dazu begeistern, einen Teil seiner Modellbauten im Lennestädter Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren. Engelbert Stens nahm mit Unterstützung des Heimatvereins auch die Organisation und den Aufbau der Modellbauten vor. Hubertus Kaiser, Vorsitzender des Heimatvereins, lobte in seiner Eröffnungsrede das große Engagement von Willi Kebben und stellte den Zusammenhang zwischen seiner früheren beruflichen Tätigkeit und seinem jetzigen Hobby her: „Was man selbst mit den Händen erarbeitet hat, bleibt auch im Kopf hängen.“
„Der Kartonmodellbau ist die dreidimensionale Darstellung von Gegenständen in zumeist verkleinertem Maßstab aus Karton und Papier“ sagte Andrea Arens. Diese Modellbauten dienen der Darstellung von bereits Vorhandenem. Die Modelle, die Willi Kebben baut, werden aus großformatigen Kartonbögen gefertigt, wie es bei dieser Form des Modellbaus üblich ist. Die einzelnen Bauteile sind vom Modell-Konstrukteur in zweidimensional flache Elemente zerlegt worden. Der Modellbauer schneidet die Teile aus Papier aus und fertigt daraus einen dreidimensionalen Aufbau durch Falzen und Verkleben. Es genügen zunächst Messer, Schere und Klebstoff. Zur Detaillierung greift Willi Kebben aber auch oft zu weiterenMaterialien wie Nähgarn, Nylon, Metall, Holz oder etwas anderem. Eine genaue Beachtung der Bauanleitung ist notwendig, um das Modell fertigzustellen.
So baute Willi Kebben das Modell vom Escorial in Madrid, an dem er ca. 200 Stunden arbeitete, und den Petersdom, für den er ca. 500 Arbeitsstunden benötigte. Ähnlich zeitaufwendig waren das Ulmer Münster oder der Aachener Dom, das Schloss Neuschwanstein oder die Hohenzollernburg.
Die Modelle, die zum großen Teil vom Schreiber-Verlag aufgelegt wurden, werden zumeist im Maßstab von 1:200 mit über 7.000 Einzelteilen angeboten, wie z.B. der Kölner Dom, der auch zu den von Willi Kebben gefertigten Arbeiten gehört und dem höchsten Schwierigkeitsgrad eingeordnet wird.
Von diesen unnachahmlich schönen Kartonmodellbauten können sich alle Liebhaber dieser Kunst faszinieren lassen im Museum der Stadt Lennestadt.
Die Ausstellung ist bis zum 13. Mai an jedem Sonntagnachmittag von 14 bis 17 Uhr zu sehen. An Werktagen ist das Museum dienstags von 9 -12 und 14 -16 Uhr sowie donnerstags von 9 -12 und 14 -17.30 Uhr geöffnet.
Der Eintritt in das Museum ist frei.

Text und Fotos: Walter Stupperich ©