Exponat des Monats

Juni 2018: Kinder-Dreirad, ca. 80 Jahre alt

Sobald sich jetzt die Sonnenstrahlen zeigen und die Temperaturen langsam noch oben steigen, können Eltern mit ihren Kindern wieder regelmäßig auf den Spielplatz gehen und spannungsreiche Outdoor-Aktionen planen. Ein klassisches Kinderspielzeug dafür ist das Dreirad. Ein solches Dreirad, das sicherlich gut 80 Jahre alt ist, stellt das Museum der Stadt Lennestadt als „Exponat des Monats Juni“ vor.
Gibt es ein Kind, dem es keinen Spaß macht, sich auf einem Fahrzeug selbst fortzubewegen? Sicherlich wird man keins finden. Insbesondere für Jungen ist das Dreirad das erste große Spielzeug. Ob daheim zu Hause, im Garten oder auf dem Spielplatz: ein Dreirad bringt Abwechslung ins alltägliche Spielgeschehen. Hiermit können sie Rennfahrer spielen oder einfach ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Das präsentierte Dreirad ist eine Schenkung von Marlies Strautz aus Grevenbrück an den Heimatverein. Alfred Beule, ihr Onkel, hat dieses Spielzeug wahrscheinlich 1939 oder 1940 zu Weihnachten seinem Sohn Friedel, geb.1937, geschenkt. Leider konnte das Söhnchen nicht lange damit spielen, da Friedel bereits 1941 verstarb. Jahrzehntelang lag das Dreirad dann auf dem Dachboden. Das kaum gebrauchte Rad kam später in das Eigentum von Marlies Strautz, geb. Klenz, da ihre Kinder dafür großes Interesse zeigten.
Der Rahmen dieses sehr gut erhaltenen Dreirades besteht aus rot lackiertem Stahlrohr. Der Ketten-Tretantrieb mittels Pedale geht auf die Achse der beiden Hinterrräder . Ein Ledersattel sorgt für einen kindgerecht guten Sitz. Die Bereifung der drei Speichenräder besteht aus Vollgummi. Die Breite des Dreirades beträgt 40 cm, die Höhe 60 cm und die Länge 82 cm. Ein unterhalb des Lenkers am Stahlrohr angebrachtes Firmenschild ist leider nicht mehr lesbar.
Das Dreirad ist ein klassisches Kinderfahrzeug. Bereits vor mehr als 100 Jahren bauten Väter oder Großväter Dreiräder für ihre Kinder/Enkel und machten diesen damit eine große Freude. Heute wird wohl kaum noch jemand das Dreirad für die Kleinen selbst bauen, im Handel findet sich eine große Auswahl verschiedenster Modelle.
Beim Dreiradfahren kann das Kind seine grobmotorische Koordination üben. Es lernt durch Versuch und Irrtum: Nur wenn es die Füße auf den Pedalen auf eine ganz bestimmte Art und Weise bewegt, bewegt sich das Dreirad nach vorne. Tritt es die Pedale in umgekehrter Richtung, fährt das Dreirad rückwärts.Außerdem lernt es beim Pedale treten etwas über Schwung: dass es einfach ist, einen Hang hinunter zu fahren, aber dagegen recht anstrengend, bergauf zu treten. Auch die Koordination zwischen Armen und Beinen beim gleichzeitigen Treten und Lenken wird gefördert. Am meisten trainiert dieses Fahrzeug jedoch die Beinmuskulatur des Kindes. Aber auch in Spielgruppen kann das Dreirad gute Dienste leisten und bietet ein gesundes und notwendiges Ventil für die überschäumende Energie des Kindes.
Zu sehen ist dieses schöne alte Kinderfahrzeug im Museum der Stadt Lennestadt.
Da das Museum seit dem 1. Juni wegen Sanierungsmaßnahmen vorübergehend geschlossen bleibt, kann das Exponat im Eingangsbereich nur zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs und der Heimat- und Landeskundlichen Bibliothek besichtigt werden. Diese Bereiche sind von der Schließung nicht betroffen.
Öffnungszeiten: dienstags von 9 -12 und 14 -16 Uhr sowie donnerstags von 9 -12 und 14 -17.30 Uhr.

Text: Walter Stupperich
Foto: © Museum der Stadt Lennestadt

Hinweis: Foto und Text dieses Exponates sowie alle früher vorgestellten „Exponate des Monats“ kann man auch sehen und lesen auf den Internetseiten der Stadt Lennestadt unter: http://www.lennestadt.de/Leben-Wohnen/Kultur/Museum-der-Stadt-Lennestadt/Exponat-des-Monats/Aktuelles-Exponat-des-Monats