Exponat des Monats

Dezember 2010

„Engelgeläute“ 
(um 1920)

 

 

Weihnachten naht! Zu dem bevorstehenden Fest präsentiert das Museum der Stadt Lennestadt ein entsprechendes „Exponat des Monats“. Es handelt sich dabei um eine Weihnachtsdekoration „Engelgeläute“. Das sehr gut erhaltene Exponat ist vermutlich entstanden in den 1920er Jahren. Hergestellt wurden solche Geläute seinerzeit überwiegend von der Firma Walter Stock aus Solingen.

Das „Engelgeläute“ ist aus bunt bedrucktem Blech hergestellt, komplett und voll funktionsfähig. Es besitzt eine Höhe von 32 cm. Diese Weihnachtsdekoration stellt im unteren Bereich auf einer dreiteiligen Tafel die Geburt Christi dar. Darunter steht der Spruch „Friede auf Erden“. Darüber befinden sich drei Glockenschalen, die durch ein Windrad mit daran befestigten Posaunenengeln und kleinen Metallstiften beim Abbrennen von drei Kerzen, deren Halterungen sich am Fuß des Geläutes befinden, zum Läuten gebracht werden. Auch der Originalkarton zu diesem Engelgeläute ist vorhanden. Der Aufdruck auf dem Karton besagt, dass dieses Dekorationsstück seinerzeit durch Warenzeichen und Geschmackmuster geschützt worden ist.

(Foto: H. Wimmershof)

Der Weihnachtsbaum war in seinen Anfängen früher geschmückt mit Äpfeln, Nüssen und Leckerein für die Kinder. Dieses änderte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts. Die Geschenke wurden größer und fanden ihren Platz unter dem Baum oder auf einem bunten Teller. Dem Schmuck des Baumes und der Ausschmückung der Weihnachtsstube kam eine größere Bedeutung zu. Frau Rita Breuer aus Wenden, Eigentümerin der „Sammlung Weihnachten“, sagt weiter hierzu: „Mehr und mehr entdeckte die aufblühende Industrie diese Marktlücke. Neben Papier, Watte, Zinn, Blei, Holz und vor allem Glas war auch Blech als Material von Weihnachtsartikeln sehr präsent. Blech-Krippen und –Christbaumständer waren zu erwerben. In Blechdrückereien entstanden bunt bemalter Christbaumbehang oder anderer Weihnachtsschmuck wie dieses wunderschöne Engelgeläute.“

Leihgeber dieses „Engelgeläute“ ist Günter Reuber aus Grevenbrück, der es aus dem Nachlass seiner Eltern Edmund und Maria Reuber übernommen hat. Günter Reuber meint, dass seine Eltern sicherlich gleich nach ihrer Hochzeit im Jahre 1928 dieses Geläute erworben haben. Er sagt ferner: „Die Weihnachten meiner frühen Kindheit bleiben immer mit diesem „Engelgeläute“ verbunden. Bis in die 1950er Jahre, als wir eine große Krippe bekamen, wurde alljährlich dieser Weihnachtsschmuck aufgestellt. In den ersten Jahren meiner Kindheit, so kann ich mich erinnern, wurde dieses Geläute auch als Christbaumspitze benutzt. Beim ruhigen und gleichmäßigem Drehen des Flügelrades schlugen die Engelchen leise die Glockenschalen an und es kam richtige Weihnachtsstimmung auf.“             (Text: W. Stupperich)

Zu sehen ist dieses wunderschöne und prächtig bemalte „Engelgeläute“ im Museum der Stadt Lennestadt erstmals
am Sonntag, dem 05. Dezember 2010, von 14 -17 Uhr.
An Werktagen ist das Museum
dienstags von 9 -12 u. 14 -16 Uhr und
donnerstags von 9 -12 u. 14 -18 Uhr geöffnet.
Neben der Dauerausstellung sind noch die Sonderausstellungen „Im Schatten des Krieges“ und „Lennestadt in alten und neuen Karten“ zu sehen.
Der Eintritt ist frei.