März 2025
Schreibset ULMA, um 1950
Im März 2025 wird der Blick im Museum der Stadt Lennestadt auf das historische Schulzimmer gelenkt. Das Schulzimmer ist Teil lebendiger Museumspädagogik und erfreut sich als außerschulischer Lernort, zusammen mit der ebenfalls museumseigenen Webstube, großer Beliebtheit bei Schulklassen aus dem ganzen Kreisgebiet. Nachdem das Museum von 2020 bis 2024 von Grund auf saniert wurde, nimmt die Museumspädagogik nun wieder verstärkt Fahrt auf. Als Exponat des Monats März 2025 wird, dazu passend, ein Schreibset der Firma ULMA, Heinrich Emmerling (Gauting, Oberbayern) vorgestellt.
Das hier präsentierte Set besteht aus einem Füllhaltertank aus Glas, ursprünglich mit einem Schwamm als Ablage- bzw. Abtropfvorrichtungfür den mit Tinte vollgesogenen Federhalter, einerFlasche Eisengallus-Tinten-Konzentrat, „zur Herstellung von Füllhalter-Tinte“, und einem kleinen Glaskännchen zum Anmischen der Tinte (Aufdruck „Inhalt für 1 Liter Tinte“). In der beiliegenden Produktbeschreibung wird der Zweck des Sets, insbesondere des Füllhaltertanks präzise erklärt: „Da der Füllhalter auch in den Schulen etc. immer mehr gebraucht wird, erwies es sich als notwendig, in den einzelnen Schulzimmern und Büros Füllhalter-Tankstellen zu errichten.“
Die Firma ULMA wurde 1891 in Ulm durch Erich Emmerling gegründet und spezialisierte sich auf die Herstellung von Schulkreide – dieser Geschäftszweig brachte dem Unternehmen ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal, als „erste Schulkreidenfabrik“ (https://ulma-einrichtungen.de/ueber-uns). Von 1946 bis 1968 wurde die Firma durch Heinrich Emmerling geführt. Da das vorgestellte Set seinen Namen trägt, ist eine Datierung in eben diesem Zeitrahmen naheliegend.
Bei Aufräumarbeiten im Zuge der Schulschließung der alten Grundschule in Elspe (Baujahr 1912), in der sich jetzt Stadtarchiv und Museumssammlung befinden, wurde das Schreibset entdeckt und kam so in die Sammlung des Stadtmuseums.
Text: Antonia Krihl | Foto: Frank Schulte-Osthoff | Museum der Stadt Lennestadt