Exponat des Monats

September 2008

 

Der Getreideprober, auch Getreidetester genannt, dient dazu, das Tausendkorngewicht oder Hektolitergewicht von Saatgut zu bestimmen.

Die Getreideernte ist vorbei und das Korn ist eingefahren. Erst nach gründlichem Trocknen  kann das Korn gelagert und dann verarbeitet oder verfüttert werden. Dieses Trocknen ist ein wichtiger Vorgang für die Erhaltung der Qualität des Korns.

Das Team des Museums der Stadt Lennestadt wählte aus diesem Grunde ein nur wenigen Fachleuten bekanntes Gerät, einen Getreideprober, zum Exponat des Monats September. Das jetzt ausgestellte Gerät stammt aus dem Jahre 1920. Es ist Eigentum des Heimat- und Verkehrsvereins Grevenbrück und wurde dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Theo Schneider, der frühere 1. Vorsitzende des Heimatvereins, kaufte diesen Getreideprober im Jahre 1987.

Der Getreideprober ist ein Gerät zur Ermittlung der Kornqualität und wird von der Landwirtschaft, von der Züchtung und vom Handel verwendet. Der Getreideprober, auch Getreidetester genannt, dient dazu, das Tausendkorngewicht oder Hektolitergewicht von Saatgut zu bestimmen. Dieses Tausendkorngewicht (TKG), auch Tausendkornmasse (TKM) genannt, ist eine wichtige Kenngröße für Saatgut, in der Pflanzenzüchtung und dem landwirtschaftlichen Pflanzenanbau. Sie ist definiert als Masse von genau 1.000 trockenen Samenkörner. Außerdem muss der Feuchtigkeitsgehalt bestimmt werden, um vom Gewicht auf die Trockenmasse umrechnen zu können. Je höher das Tausendkorngewicht ist, desto besser ist das Verhältnis von Kornmasse und Schalenanteilen. Das Getreide kann danach in Qualitätsstufen eingeteilt werden, z.B. Brotweizen, Qualitätsweizen oder Eliteweizen.

Der Getreideprober wurde 1781 von einem Inspektor Gnieser aus Berlin entwickelt. Um 1912 kam ein verbesserter Kornprüfer auf den Markt, der in nur leicht veränderter Art auch heute noch benutzt wird. Das jetzt präsentierte Messgerät wurde um 1920 hergestellt von der Firma Otto Zorn aus Merseburg a.S.  Der helleichene Koffer dient als Grundplatte zum Aufstellen der Waage sowie zur Aufnahme des kompletten Getreideprobers beim Transport.  Der Getreideprober besteht aus einer Präzisions-Balkenwaage  sowie einem Hohlmaß, einer Gegengewichtschale, einem Füllzylinder, einem Schüttgefäß und einem Abstreichmesser.

 Zu sehen ist der Getreideprober im Museum der Stadt Lennestadt erstmals

                am Sonntag, dem 7. September 2008, von 14 -17 Uhr.

 

An Werktagen ist dienstags     von  9 -12  u. 14 -16 Uhr

                     und donnerstags von  9 -12  u. 14 -18 Uhr geöffnet.

 

Hingewiesen wird auch noch auf die in den Räumen des Museums zu sehende Ausstellung „Licht – Luft – Erde – Stein“. Es handelt sich hierbei um eine Ausstellung mit Gemälden von Hermann Broermann und Skulpturen von Albert Michels.

Der Eintritt ist frei.