Exponat des Monats

März 2009

Pferde-Kummet, um 1900 angefertigt

 

„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt, er setzt seine Felder und Wiesen instand… “, so heißt es in einem alten deutschen Volkslied. Heutzutage werden im Monat März kaum noch Pferde zur Instandhaltung der Felder eingespannt, heute wird der Traktor angelassen. Das  Museum der Stadt Lennestadt wählte deshalb für den Monat März ein Exponat, das für das Einspannen der Pferde für die Feldarbeit unbedingt erforderlich war: das Kummet.

 

Das Kummet (oft auch Kumt, Kummt oder Hamen genannt) ist Teil eines Geschirrs, das dazu dient, Pferde einzuspannen, damit diese ihre Arbeit optimal verrichten können, wie zum Beispiel einen Karren, einen Wagen oder einen Pflug zu ziehen. Neben Brustblatt-Geschirren kommen heute in Mitteleuropa fast ausschließlich Kummet-Geschirre zum Einsatz.
Das Kummet ist ein steifer, gepolsterter Ring. Es wird dem Pferd um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft sinnvoll auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen. Bei Pferden wird erst dadurch ihre Zugkraft in vollem Umfang nutzbar. Das jetzt vorgestellte schwere Arbeitskummet findet vorwiegend bei schwerem Zug vor dem Wagen Verwendung. Für einfache Feldarbeiten werden dagegen die leichteren Sielen- oder Blattgeschirre genommen.

Der Vorteil eines Kummets ist, dass die Pferde dabei aufrechter gehen und so eine größere Zugkraft entwickeln können.

 

Das vorgestellte Kummet ist auf einen grün gestrichenen großen Holzrahmen aufgebaut und unten teil- und verstellbar. Dadurch kann es der jeweiligen Größe von Hals und Brust des Pferdes angepasst werden. Andere Kummets hingegen sind um einen Bandeisenrahmen gebaut und nicht teilbar. Die Kummets stellte der Sattler her, der unter Leder oder Segeltuch die Polsterung aus Rosshaar, Werg und Seegras entsprechend der Größe der Pferde anbrachte.    Eine genaue Passform ist wichtig, sonst bekommt das Pferd leicht wunde Stellen und Beulen. Aus diesem Grunde hatte man häufig auch für jedes Pferd ein eigenes Kummet, das beim Verkauf des Pferdes mitverkauft wurde.

 

Das als Exponat des Monats März vorgestellte Kummet wurde etwa um 1900 gefertigt. Es ist eine Leihgabe des Heimat- und Verkehrsvereins Grevenbrück an das Museum.

Präsentiert wird das Kummet erstmals am Sonntag, dem 01. März 2009, im Museum der Stadt Lennestadt von 14 -17 Uhr. An Werktagen ist das Museum
dienstags von 9 -12 und 14 -16 Uhr und
donnerstags von 9 -12 und 14 -18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.