Exponat des Monats

Oktober 2009

 

Alte Kindernähmaschine
(ca. 1925) 

Jetzt, wo die Tage kürzer und die Abende länger werden, wurde den Kindern in früheren Jahren von ihren Müttern oder Großmüttern die Kunst des Stricken, Stickens und Nähens beigebracht. Aus diesem Grunde stellt das Museum der Stadt Lennestadt eine Kinder-Nähmaschine aus den 1920er Jahren als „Exponat des Monats Oktober“ vor.

Bei der vorgestellten Kindernähmaschine handelt es sich um eine „Casige Nr.6“. „Casige“ ist die Abkürzung des Herstellers Carl (Ca) Sieper (Si) aus Gevelsberg (Ge). Die Maschine besteht aus schwarz lackiertem Gusseisen. Das schöne Dekor ist leider schon etwas verblichen. Diese „Casige Nr.6“ hat einen Zahnradantrieb mit Ober- und Unterwelle. Angetrieben wird die Kindernähmaschine durch eine Handkurbel. Die Maschine arbeitet mit einem Kettenstichgreifer nach Willcox & Gibbs. Das bedeutet, diese Maschine macht keinen fehlerhaften Kettenstich sondern sie näht einen sauberen glatten Kettenstich. Sogar eine Stichweitenverstellung ist möglich. Das Bedienen und Einfädeln der Kindernähmaschine ist recht einfach und sollte für junge Mädchen kein Problem darstellen. Die Maschine verfügt in ihrem Sockel über ein integriertes Zubehörfach, welches durch Abklappen des Maschinenoberteils erreicht wird. Dieses Zubehörfach bietet Platz für Ölkännchen, Ersatznadeln, Garnrollen und Zusatzapparate wie Lineal oder Säumer. Die Kindernähmaschine besitzt eine Breite von 29 cm, eine Höhe von 24 cm und eine Tiefe von 17 cm.

Zur Geschichte der Kindernähmaschinen ist zu sagen, dass sie etwa um 1870 – 1880 relativ zeitgleich in Amerika, Deutschland und Frankreich aufkamen. Bis etwa 1888 wurden nur qualitativ sehr hochwertige und sehr teuere Kindernähmaschinen von diversen Firmen in Deutschland angeboten. Nach 1888 konnten dann kostengünstigere Maschinen hergestellt werden. Im Jahre 1902 begann die Firma Carl Sieper aus Gevelsberg mit der Produktion von einfacheren „Casige“-Kindernähmaschinen. In den folgenden 73 Jahren, bis 1975, produzierte Casige eine heute kaum noch zu überschauende Palette von 83 Modellen in über 600 unterschiedlichen Ausführungen, Kombinationen von unterschiedlichen Sockeln, Oberteilen, Farben und Dekoren.

Zu sehen ist diese wunderschöne Kindernähmaschine, die Eigentum des Heimat- und Verkehrsvereins Grevenbrück ist, im Museum der Stadt Lennestadt erstmals am
Sonntag, dem 04. Oktober von 14 -17 Uhr.

An diesem Sonntag findet auch gleichzeitig im Museum die Eröffnung einer kleinen Werkstattausstellung zum Thema „Der 2. Weltkrieg und die Dörfer von Lennestadt“ statt. Diese sehenswerte Ausstellung ist nur zu sehen in der Zeit
vom 4. bis 23. Oktober 2009.
An Werktagen ist das Museum
dienstags von 9 -12 u. 14 -16 Uhr und
donnerstags von 9 -12 u. 14 -18 Uhr
geöffnet.
Auf Wunsch kann die Werkstattausstellung auch zu anderen Terminen besichtigt werden. Dazu wäre eine vorherige telefonische oder persönliche Anmeldung im Museum oder beim Vorstand des Heimatvereins erforderlich.  
Es ist vorgesehen, diese Werkstattausstellung ab März 2010 im Museum noch einmal für einige Wochen zu präsentieren.

Der Eintritt ist frei.