Exponat des Monats

November 2009

Altes Helikon (um 1900)
des Musikvereins Bilstein

(Foto: H. Wimmershof)

Vom 8. November 2009 bis zum 14. Februar 2010 wird im Museum der Stadt Lennestadt die Sonderausstellung „Wir machen Musik“ gezeigt. Deswegen wurde ein altes Musikinstrument, ein „Helikon“, als „Exponat des Monats November“ ausgewählt. Dieses Musikinstrument – eine Leihgabe des Musikvereins Bilstein – wurde wahrscheinlich um 1900 hergestellt.

 

Das Helikon gehört wie die Tuba zur Familie der Hörner. Gespielt wird das Helikon auch wie die Tuba mit einem Kesselmundstück. Historisch gesehen bleibt das Helikon die klassisch-mitteleuropäische Marschtuba. Es wird allerdings meist nur noch bei Musikgruppen mit historischen Bezügen verwendet. Helikone sind heute fast gänzlich aus den Marschorchestern verschwunden. Diese Instrumente wurden früher aber auch in den Posaunenchören der evangelischen Kirche eingesetzt.

 

Das erste Helikon wurde ca. 1849 von W.Wieprecht bei der  Firma Stowasser in Wien in Auftrag gegeben, nachdem Wieprecht diese runden Instrumente möglicherweise bei russischen Militärmusikern gesehen hatte. Es lässt sich durch die seitlich um den Spieler geschlungene Bauform bei der Reiter- aber auch bei der Marschmusik besser tragen. Allerdings liegt in dem permanenten Druck, den das Gewicht des Instrumentes einseitig auf die Muskeln und Nerven der Schulter ausübt, ein großes Problem.

 

Das vom Museum vorgestellte über 100 Jahre alte Helikon trägt am Schalltrichter den Prägedruck „Aug. Clemens Glier, Musikinstrumente Manufaktur, Markneukirchen i.S.“. Diese Firma wurde 1878 als Saitenfabrik und Handelsfirma gegründet und im Jahre 1961 aufgelöst. Die Familie Glier ist eine alte Geigenbauerfamilie im Vogtland, deren Ursprünge bis 1677 zurückreichen.

 

Zu sehen ist dieses Musikinstrument vergangener Tage im Museum der Stadt Lennestadt 
jeden Sonntag von 14 -17 Uhr.

An Werktagen ist das Museum
dienstags von 9 -12 u. 14 -16 Uhr und
donnerstags von 9 -12 u. 14 -18 Uhr geöffnet.
 
Der Eintritt ist frei.